Photovoltaikanlagen gelten als Zukunftstechnologie für saubere Energie und stabile Renditen. Doch die hohen Anschaffungskosten schrecken viele Eigentümer ab. Eine Alternative scheint attraktiv: die PV-Anlage mieten. Aber lohnt sich dieses Modell wirklich? Oder bietet die klassische Dachverpachtung langfristig bessere Konditionen? In diesem Artikel klären wir auf.
Was bedeutet es, eine PV-Anlage zu mieten?
Beim Mietmodell stellt ein Anbieter die komplette Photovoltaikanlage auf dem Dach zur Verfügung. Der Eigentümer zahlt dafür eine monatliche Miete und kann den erzeugten Solarstrom selbst nutzen oder ins Netz einspeisen. Die Wartung übernimmt in der Regel der Vermieter.
Vorteile der Miete:
- Keine hohe Anfangsinvestition
- Wartung oft inklusive
- Planbare monatliche Kosten
Nachteile der Miete:
- Langfristig höhere Gesamtkosten als beim Kauf
- Eingeschränkte Vertragsflexibilität
- Oft lange Vertragslaufzeiten (15–25 Jahre)
PV-Anlage mieten: Risiko oder Chance?
Die Miete einer PV-Anlage kann eine Chance sein, wenn:
- Kein Eigenkapital für Kauf vorhanden ist
- Der Eigenverbrauch hoch ist (z. B. bei Landwirtschaftsbetrieben)
- Wert auf Rundum-Service gelegt wird
Sie birgt jedoch auch Risiken:
- Gesamtkosten: Über die Laufzeit entstehen teils deutliche Mehrkosten.
- Bindung: Oft sind die Verträge schwer anpassbar.
- Eigentum: Die Anlage gehört am Ende meist nicht dem Mieter.
Alternative: Dachfläche verpachten statt PV-Anlage mieten
Wer über eine große Dachfläche verfügt (mind. 1.000 m²), kann auf eine noch einfachere Lösung setzen: die Dachverpachtung. Hier wird die Fläche einem Investor bereitgestellt, der die PV-Anlage auf eigene Rechnung errichtet und betreibt.
Ihre Vorteile bei der Verpachtung:
- Kein Mietvertrag, keine Investition
- Jährliche Einnahmen (Pacht) über 20–30 Jahre
- Kein Risiko bei Betrieb oder Wartung
- Wertsteigerung der Immobilie
Voraussetzungen für die Dachverpachtung
Damit eine Dachfläche für die Verpachtung geeignet ist, gelten folgende Mindestanforderungen:
- Fläche: Mindestens 1.000 m² zusammenhängend
- Laufzeit: Mindestens 20 Jahre, idealerweise verlängerbar
- Verschattungsfrei: Keine Störungen durch Bauten oder Bäume
- Grunddienstbarkeit: Eintragung im Grundbuch (Abt. II, 1. Rang)
Wirtschaftlicher Vergleich: Miete vs. Verpachtung
- Anfangsinvestition:
- PV-Anlage mieten: Keine
- Dachfläche verpachten: Keine
- Laufende Kosten:
- PV-Anlage mieten: Monatliche Miete
- Dachfläche verpachten: Keine
- Einnahmen:
- PV-Anlage mieten: Stromersparnis
- Dachfläche verpachten: Jährliche Pachtzahlungen
- Eigentum an der Anlage:
- PV-Anlage mieten: Nein
- Dachfläche verpachten: Nicht erforderlich
- Risiko:
- PV-Anlage mieten: Mittel (Vertragspartnerabhängigkeit)
- Dachfläche verpachten: Sehr gering (vertraglich gesichert)
Fazit: PV-Anlage mieten oder Dachfläche verpachten?
Für Eigentümer kleiner Dachflächen oder bei hohem Eigenstromverbrauch kann die Miete einer PV-Anlage sinnvoll sein. Für Eigentümer großer Dachflächen bietet die Verpachtung jedoch meist die bessere Option: garantierte Einnahmen, kein eigenes Risiko und keine laufenden Verpflichtungen.